Erinnerst du dich an Arbeitstage, an denen du konzentriert etwas schaffen konntest, ohne 14 Meetings, drei Ad-hoc-Abstimmungen und fünf Videocalls? Für viele ist das heute kaum mehr vorstellbar. Seit der Pandemie hat sich etwas eingeschlichen, das Fach- und Führungskräften massiv Energie raubt: eine Kultur der Dauerabstimmung.
Das Ergebnis?
Viele beenden ihren Tag mit dem Gefühl:
„Ich habe viel gesprochen, aber wenig bewegt.“
In diesem Artikel erfährst du, warum Meeteritis kein individuelles Problem, sondern ein strukturelles Phänomen ist, das wissenschaftlich erklärbar und praktischerweise lösbar ist. Lies weiter für die alltagstaugliche Tools und Hacks, die dir helfen, die Meetingspirale zu beenden und produktiver zu werden.
Die Wissenschaft hinter der Meeting-Flut
Laut Vera Starker (Autorin von »The Focused Company«) braucht unser Gehirn im Schnitt 23 Minuten, um nach einer Unterbrechung wieder in den Flow zu kommen.
Meetings sind Unterbrechungen und zwar konstant. Andere Forscher haben festgestellt, dass die Entscheidungsermüdung uns ineffizient macht. Heutzutage erhält jedes Meeting viele Mikro-Entscheidungen die zur Mini-Belastungen werden. Das kann dazu führen, dass wir langsamer und unproduktiver werden.
Doch welche Auswirkungen hat das auf unseren Körper?
Zahlreiche Studien zeigen, dass Dauerabstimmung chronischen Stress erzeugen kann. Die Cortisolwerte bleiben länger hoch, was zu sinkender Konzentration führt. Auch unser Schlaf kann durch einen hohen Cortisollevel beeinträchtigt werden.
Welche emotionale Nebenwirkungen hat Meeteritis:
- Erschöpfung & innere Unruhe.
- Sinnlosigkeit („Warum machen wir das überhaupt?“).
- Zweifel an der eigenen Kompetenz.
- Gefühl, ständig hinterherzulaufen.
Kurz zusammengefasst: Meeteritis ist nicht nur ein Produktivitätskiller sondern auch ein Wohlbefindenskiller.
Tools & Hacks, die deine Meeting-Spirale stoppen
In diesem Kapitel teile ich mit dir 7 Tipps, die deine Meeting-Spirale stoppen können.
1. Meeting-Fasten
Das erste Tool heißt Meeting-Fasten. Dieses Tool hilft dir, Meetings in festen Slots zu terminieren und sich bewusst Meeting-freie Tage zu nehmen.
Nicht verhandeln oder relativieren. In den Meeting-freien Slots hast du endlich genug Zeit für die wesentlichen Aufgaben.
2. Agenda-Disziplin
Kein Ziel bedeutet auch kein Meeting. Eine klare Struktur (Timeboxes, Verantwortliche, Outcomes) reduziert Sprechblasen und Abschweifungen. Dieses Tool hilft die Anzahl der unnötigen Meetings zu reduzieren und somit deine Produktivität zu boosten.
3. Triagieren
Beim dritten Tool müssen wir die Kernfrage stellen: Braucht es wirklich ein Meeting? Oder reicht eine E-Mail oder ein kurzes 1:1? Oft reicht ein fünfminütiger Anruf, um alles Wesentliche zu besprechen.
4. Stand-up-Meetings
Stand-up-Meetings dauern normalerweise nicht länger als 15 Minuten und geschehen oft im Stehen. Diese Art der Meetings ist ideal, wenn Teams Abstimmung brauchen, aber nicht im Palaver versinken sollen.
5. Aufmerksamkeitsmanagement statt Zeitmanagement
60-Minuten Deepwork-Blöcke wirken Wunder, solange du sie verteidigst. Setze sichtbare Grenzen: Bitte nicht stören Schild, Kopfhörer, Türen zu.
6. Mut zur Lücke: Nein sagen, ohne unkollegial zu wirken.
Teams berichten:
Weniger Meetings = bessere Entscheidungen.
Warum?
Weil man „Group Thinking“ durchbricht (alle glauben, die anderen wollen das Meeting, aber niemand will es).
7. Daten statt Bauchgefühl
Analysiere einmal pro Woche die Anzahl der Meetings sowie die Anzahl der Aufgaben und Fokusphasen. Nur kontinuierliche Analyse ermöglicht dir, deine Maßnahmen anzupassen und somit deinen Arbeitsprozess im Team effektiver zu gestalten.
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